Eiskaltes Läuferglück am Pfäffikersee

Am Montag, dem 10. Tag meines Streak‘, montiere ich die schnellen Laufschuhe. Mit dem Resultat, dass ich bei Kilometer Drei schon wieder nasse Füsse habe. Nasse und kalte! Déjà-vu! Kein Wunder bin ich erkältet. Der kleine Tempolauf heute, nach Tagen des ‚Um-die-Felder-schleichens‘, fühlt sich gut an. Ich überhole den Fahrrad fahrenden, dicken Mann, der seinen Zwerg-Hund spatzieren führt. Ihm bin ich schon öfter begegnet. Ich buche 8 km heute.

Dienstag morgens um Sechs: Nach einem Espresso gehts in schlaftrunkenem Zustand in die Laufklamotten. Draussen glitzert 1 cm Neuschnee im Schein der Stirnlampe. Zwei Kilometer heute: einer zum wach werden und einer für einen super Start in den Tag.

Heute, am 12. Tag des Streak-Runnings, schenke ich mir endlich die Genussrunde um den Pfäffikersee, welche ich schon länger auf meiner Wunschliste habe. Die Morgenröte lockt mich früh aus dem Haus. Obwohl ich grundsätzlich das Loslaufen direkt von der Haustür bevorzuge, zähle heute bis Pfäffikon auf mein Auto. Das Thermometer zeigt minus Fünf.

Klirrende Kälte beisst sich gleich beim Aussteigen aus dem Wagen durch die Kleider. Schnell loslaufen, damit mir warm wird. Die ganze Gegend ist mit Raureif überzogen, Stein und Bein gefroren. Ein wunderschöner, friedlicher Anblick. Fotos kosten kalte Finger, wer stehen bleibt, riskiert heute festzufrieren. Doch kommt einige Minuten später die Sonne hinter dem Horizont hervor und taucht die Landschaft in überwältigende Schönheit. Zauberei aus Licht und Eis.

Die Farben werden vom Reif reflektiert. Alles scheint erleuchtet, funkelt und strahlt. Das Glärnisch Massiv überragt einige morgendliche Nebelschwaden. Die Eisgipfel der Berner gleissen in der Morgensonne. Mein Herz erinnert sich glücklich, bald wieder in die Berge zu gehen.

Trotz der Kälte sind heute Morgen nicht nur die Hündeler unterwegs, auch einige Fotografen sind auf der Suche nach den schönsten Bildern – und werden wohl fündig.

Auch schon hab ich zwei Runden gedreht, so sehr gefällt es mir hier. Doch so magisch wie im heutigen Morgenlicht, war es wohl noch nie. Als hätte ich es geahnt, wollte ich heut unbedingt hier joggen. Ich beende meinen Lauf nach 9 km und erfreue mich an meiner Sitzheizung, an warmen Tee und an allem.

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